„STABAT MATER“ war der Titel für das traditionelle Chorkonzert zur Passion zum Beginn der Karwoche am Palmsonntag, dem 02.04.2023, um 18:00 Uhr, in der Frankfurter Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer sowie am Vorabend, Samstag, 01.04.2023, um 19:00 Uhr, in der Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf-Seulberg.
Der Kurt-Thomas-Kammerchor unter der künstlerischen Leitung von Dreikönigskantor Andreas Köhs war mit musikalischen Kostbarkeiten der Chorliteratur mehrerer Stilepochen von Renaissance über Barock bis zu zeitgenössischer a-cappella-Musik zu hören.
Das außergewöhnliche Chorprogramm zur Passion umfasste Renaissance-Werke des großen italienischen Meisters der Kirchenmusik Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594) mit einer Vertonung des Schmerzensliedes der Mutter Maria „Stabat mater dolorosa“ (Es stand die Mutter schmerzerfüllt) und des bedeutenden englischen Komponisten William Byrd (1543-1623) mit einer Vertonung des 51. Psalms „Miserere mei Deus“ (Gott, sei mir gnädig). William Byrd wirkte zusammen mit Thomas Tallis als Organist der Königlichen Kapelle in London und gilt ebenfalls als bedeutender Meister der Vokalpolyphonie.
Nachdem der Kurt-Thomas-Kammerchor im Oktober letzten Jahres wiederholt an Bachs berühmter Wirkungsstätte, der Thomaskirche Leipzig, erfolgreich konzertierte, kam nun die Motette „Der Geist hilft unser Schwachheit auf“ (BWV 226) des Großmeisters des Barock Johann Sebastian Bach (1685-1750) zur Aufführung.
Der Kurt-Thomas-Kammerchor widmete sich beim aktuellen Passionskonzert ganz besonders den sehr anspruchsvollen Werken zeitgenössischer Komponisten aus Nordeuropa und erzielt mit dieser beeindruckenden Musik außergewöhnliche Klangerfahrungen. So war von dem litauischen Chorleiter und Komponisten Vytautas Miškinis (*1954) eine sphärische Psalm-Vertonung des „Angelis suis Deus“ (Denn er hat seinen Engeln befohlen über Dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen …, Psalm 91,11) zu hören. Ēriks Ešenvalds (*1977) ist ein gefragter lettischer Komponist und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein außergewöhnliches Oeuvre, so dass der Veranstalter für internationale Chorwettbewerbe „interkultur“ ihm „magische Momente“ bescheinigt, die er dem Publikum schenkt. Von ihm stand eine Vertonung des Lobgesangs der Maria „Magnificat“ (Meine Seele erhebt den Herrn) und des Lobgesangs des Simeon „Nunc dimittis“ (Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren) auf dem Programm. Von dem Norweger Knut Nystedt (1915-2014), der vor allem durch seine Chor- und Orgelkompositionen bekannt wurde und sich in der Tradition „Alter Musik“, insbesondere von Palestrina, sieht, wurde die kurze lateinische Messvertonung „Missa brevis, op. 102“ dem musikinteressierten Auditorium vorgestellt. Als hiesigen Orts selten zu hörende musikalische Kostbarkeit mit ihren experimentellen sphärischen Klängen und außergewöhnlichen harmonischen Wendungen vermittelte diese Messvertonung eine neue Welt des Chorklangs und vermochte es, neue Klangfarben zu entdecken, die tiefe Eindrücke hinterließen.
Den Instrumentalpart in diesem Konzert übernahm Petra Köhs, Violoncello. Sie stellte aus ihrem stilistisch vielfältigen Repertoire mit einer Passacaglia für Violoncello solo des bedeutenden englischen Komponisten William Turner Walton (1902-1983) ebenfalls eine zeitgenössische Komposition vor.
Kurt-Thomas-Kammerchor | Leitung: Andreas Köhs | Chorkonzert zur Passion 2023 in der Evangelischen Kirche Friedrichsdorf-Seulberg
Kurt-Thomas-Kammerchor | Leitung: Andreas Köhs | Chorkonzert zu Palmarum 2023 in der Dreikönigskirche Frankfurt am Main
Mit der Aufführung des berühmten Oratoriums von Georg Friedrich Händel (1685-1759) "MESSIAH" | HWV 56 fand das traditionelle Oratorienkonzert des Kurt-Thomas-Kammerchores zum 1. Advent statt.
In dem Oratorienkonzert konzertierten mit Simone Schwark (Sopran), Christian Rohrbach (Altus), Georg Poplutz (Tenor) und Markus Flaig (Bass) international renommierte Solisten sowie gemeinsam mit dem Kurt-Thomas-Kammerchor und dem auf historischen Instrumenten einfühlsam musizierenden Telemann-Ensemble Frankfurt (Konzertmeisterin Barbara Hefele) unter Leitung von Dreikönigskantor Andreas Köhs hochkarätige Künstler.
Das großartige Oratorium "MESSIAH (DER MESSIAS)" gilt nicht nur im Gesamtschaffen Georg Friedrich HÄNDELS, sondern gleichfalls in der Geschichte des Oratoriums als grandioser Höhepunkt. Sein im Jahre 1741 komponiertes und 1742 in Dublin als Benefizkonzert uraufgeführtes auf englischsprachigen Bibeltexten basierende Oratorium MESSIAH beschreibt in seinen drei Teilen die christliche Heilsgeschichte – von den alttestamentlichen Prophezeiungen über das Leben und Sterben Jesu Christi bis hin zur Wiederkehr Christi am Jüngsten Tag. Es ist ein geradezu einzigartiges Werk musikalischer Verkündigung des Christentums. Das Werk liefert einen fulminanten Ausweis Händelscher Vokalkunst: die Strahlkraft der großen Chöre, virtuos angelegte Solistenparts und eine effektgeladene Anlage vereinen seine kompositorischen Erfahrungen mit dem großen englischen Chor-Anthem, der italienischen Oper und dem geistlichen Oratorium.
Mit dem Oratorium MESSIAH (in englischer Sprache) kam eines der bis heute populärsten Werke geistlicher Musik des christlichen Abendlandes zur Aufführung und begeisterte mit Bravorufen und Standing Ovations die musikinteressierte Zuhörerschaft.